Reparaturen & Umwege: Was der Fachhandel zur Rad-Infrastruktur sagt

Radeln durch Graz – eigentlich ein purer Genuss. Doch momentan könnte man fast meinen, man spiele eine Art „Fahrrad-Odyssee“: Baustellen hier, Straßensperren dort und plötzlich steht man vor einem unerwarteten Hindernis, das einen auf kostbare Umwege zwingt. Ärgerlich? Definitiv. Aber nicht ungewöhnlich, wie uns Vertreter:innen aus dem lokalen Fahrrad-Fachhandel berichten.

Die heimischen Radshop-Profis haben sich dazu ihre Gedanken gemacht – und die fallen weniger charmant aus als ein frischer Platten am Montagmorgen. „Die Situation für Radfahrer:innen hat sich in Graz in den letzten Monaten durch Baustellen merklich verschlechtert,“ lautet die einhellige Meinung. Es fehlt an konsequenter Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2020, die eigentlich den Radverkehr massiv fördern und sicherer machen sollte.

Warum die Baustellen bleiben und was das bedeutet

Baustellen sind leider kein Novum, wenn es ums Fahrradeln geht – allerdings erschweren sie derzeit den Verkehr so sehr, dass viele Radler:innen gezwungen sind, längere Umwege zu fahren oder sich gefährliche Streckenabschnitte zu suchen. Das sorgt schnell für Frust und schmälert die Freude am Radfahren.

  • Fehlende Umleitungsschilder: Oftmals fehlen klare Hinweise für Radfahrer:innen, wie sie sicher an Baustellen vorbeikommen sollen.
  • Unzureichende Radwege: Einige Baustellen führen dazu, dass Radwege komplett wegfallen oder auf die Fahrbahn geschoben werden, was die Sicherheit gefährdet.
  • Koordination der Baustellen: Mehrere Baustellen gleichzeitig ohne abgestimmte Planung führen in der Stadtmitte oder den Hauptradachsen zu Chaos – mit Wartezeiten und langen Offroad-Stints.

Die Warnung aus dem Fachhandel

Die Grazer Fahrradfachhändler:innen sehen darin ein Problem, das über bloße Unannehmlichkeiten hinausgeht. „Wenn wir Radfahrer:innen durch Umwege und schlecht abgesicherte Baustellen verärgern, nehmen viele ihr Rad seltener – oder steigen sogar aufs Auto um,“ warnt ein erfahrener Werkstattleiter. „Damit gefährden wir Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und Verkehrsentlastung.“

Viele Fachhändler:innen wünschen sich deshalb, dass die Stadtverwaltung und die zuständigen Behörden die Radinfrastruktur bei Bauprojekten endlich ernster nehmen. Denn das Fahrrad darf kein Stolperstein für Mobilität sein, sondern muss zuverlässig und sicher in den Verkehrsmix integriert werden.

Mehr Rad – weniger Stress!

Graz hat das Potenzial, eine echte Fahrradstadt zu werden – schöne Radrouten gibt es genug, die Infrastruktur wird stetig ausgebaut, aber nur, wenn die Radfahrer:innen nicht ständig an Baustellensperren scheitern. Gute Planung und klare Kommunikation sind hier das A und O.

Liebe Stadtverantwortliche: Wenn ihr das nächste Mal eine Baustelle plant, denkt doch einfach mal aus Sicht einer_eines Radfahrer:in. Ein kleiner Hinweis mehr, eine sichere Umleitung oder temporäre Radstreifen können Wunder wirken – und verhindern, dass Leute beim nächsten Mal lieber die Straßenbahn nehmen oder das Auto starten.

Deine Meinung zählt!

Bist du auch schon mal aufgrund einer Baustelle einen kilometerlangen Umweg gefahren? Wie erlebst du die aktuelle Lage der Grazer Radinfrastruktur? Schreib uns deine Erfahrungen und schöne Fotos von deinen „ungeplanten“ Umwegen! Zeig der Community, dass Radfahren in Graz trotz Baustellen Spaß macht – oder auch mal nervig sein kann.

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